Wer wir sind

Die Evangelische Mennonitengemeinde Neuwied hat ca. 200 Glieder. Die meisten leben in einem Umkreis von 50 bis 100 km um Neuwied. Schon vor der Stadtgründung Neuwieds (1653) siedelten die ersten Mennoniten in den umliegenden Dörfern. 1662 gewährte Graf Friedrich III. zu Wied ihnen Religionsfreiheit und 1680 das Recht, sich als eigene Gemeinde zu konstituieren. 1768 wurde ihre Kirche – die jetzige „StadtGalerie in der ehemaligen Mennonitenkirche” – im Beisein der fürstlichen Familie eingeweiht.

Heute befindet sich das Gemeindezentrum in der Pommernstraße 9 im Stadtteil Torney. Die Gemeinde war im 20. Jahrhundert beinahe ausgestorben, als nach dem Zweiten Weltkrieg viele mennonitische Flüchtlinge nach Neuwied kamen und sie neu belebten. Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts kamen dann noch russlanddeutsche Mennoniten hinzu, die mittlerweile praktisch die Mehrheit der Gemeinde bilden. Daneben sind mehrere mennonitische Gemeinden meist russlanddeutscher Prägung in und um Neuwied entstanden (Mennoniten und Mennonitische Brüdergemeinden), die durchweg konservativer geprägt sind und anderen mennonitischen Gruppierungen angehören.

Die Evangelische Mennonitengemeinde Neuwied ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden (AMG) und gehört zur Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Neuwied. Gemeinsam mit den Evangelischen Kirchengemeinden Niederbieber, Oberbieber und Altwied sowie der Katholischen Pfarrgemeinde St. Bonifatius (Niederbieber) haben wir eine Ökumenische Partnerschaft geschlossen.

Die Gottesdienste finden um 10 Uhr an jedem Sonntag und zu den christlichen Feiertagen statt. Es gibt eine Reihe von Gruppen: Frauentreff, Jugend, Gesprächskreis, Chor, Kindergottesdienst, Menndia usw.

Viele Ehrenamtliche prägen das Bild der Gemeinde.

Es gibt derzeit eine gewählte und hauptamtlich angestellte Predigerin. Auch andere Frauen und Männer, sowie Gäste aus anderen Gemeinden und Kirchen gestalten regelmäßig Gottesdienste.

Die Evangelische Mennonitengemeinde Neuwied sieht ihre Aufgabe in der Verkündigung des Evangeliums, in der diakonischen und missionarischen Tätigkeit und in der Gestaltung eines Gemeindelebens, das Menschen helfen will, den christlichen Glauben in der Gesellschaft zu leben.

Die Wurzeln der Gemeinde gehen zurück auf die Täuferbewegung der Reformationszeit des 16. Jahrhunderts. Sie versteht sich als evangelische Freikirche und legt von da her Wert auf die Trennung von Kirche und Staat sowie auf freiwillige Gemeindegliedschaft aufgrund persönlicher Entscheidung. Sie regelt ihre finanziellen Angelegenheiten selbstständig durch freiwillige Beiträge.

Merkmale mennonitischer Gemeinden sind weiter:

  • Taufe auf das Bekenntnis des Glaubens hin (Erwachsene und Jugendliche)
  • Beteiligung der Gemeindeglieder an allen wichtigen Entscheidungsprozessen
  • Mitarbeit von Laien im Predigtdienst
  • Unabhängigkeit der Gemeinden
  • Empfehlung der Verweigerung von Eidesleistungen
  • Unterstützung von gewaltlosem Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit, Ablehnung von Kriegsdienst